Gelernt ist gelernt ...

... oder wie ich meinen Bodenleger mental unterstützte!
Es ist ein gutes Gefühl, wenn man viele Arbeitsschritte selber machen kann, aber es ist auch wichtig zu wissen, wann man einen Profi ans Werk lassen soll. Deshalb fragte ich einen Freund, der dasgelernt hatte und jahrelang in diesem Bereich tätig war, ob er mir beim Verlegen des Bodens in meinem Wohnanhänger helfen kann. Nicht nur, dass er das passende Werkzeug dafür hatte, sondern auch wusste, wie man damit umgeht.
Wir machten uns für einen Freitag Nachmittag einen Termin aus und nachdem ich ihm meinen Boden,welchen ich verlegt haben wollte, gezeigt hatte, begannen wir mit der Arbeit. Also zumindest einer von uns - ich stand eigentlich nur als stille Beobachterin daneben, um von Zeit zu Zeit lobende Worte zu äußern! Jeder machte das, was er am Besten konnte!

Wie bereits in diesem Beitrag beschrieben, verbrachte ich viel Zeit im Bauhaus um alle Materialien, die ich für die Renovierung von Muffelo benötigte, einzukaufen. Aber die meiste Zeit benötigte ich dafür, mich für einen Boden zu entscheiden.
Da stand ich nun also vor dem reichhaltigen Angebot und war erst mal überfordert. Ich hatte nur eine ungefähre Ahnung bezüglich Farbe aber ansonsten ... Nachdem ich mir einen Überblick verschafft hatte, entschied ich mich für diesen Bodenbelag.
Das hatte mehrere Gründe: erstens gefiel mir die Farbe, zweitens konnte man ihn schwimmend verlegen und drittens war er nur 4,2mm hoch (in der Beschreibung nenne sie es "renovierungsfreundlich durchgeringe Aufbauhöhe"), was für mich das wichtigste Argument war, da ich zu diesem Zeitpunkt noch der Meinung war, dass ich den bestehenden Teppichboden darunter liegen lasse.
Ich nahm 2 Packungen davon, da ich eigentlich nur den sichtbaren Bereich damit verlegen wollte.

Als mir jedoch dann der Rat gegeben wurde, den Teppich zu entfernen, machte ich das gründlich. Das bedeutete, dass ich auch im Stauraum unter den Sitzflächen und auch unter dem Abwaschbecken diesen entfernte. Da ich das aber nicht einkalkuliert hatte, war die eingekaufte Menge zu wenig und ich holte noch 3 Packungen. Achtung Spoiler: insgesamt verbrauchten wir 3 Packungen, aber sicher ist sicher und ich wollte ja nicht, dass das Material zu wenig wurde. Ich habe ja aus meiner Erfahrung beim Tapetenkauf gelernt!

Die Verlegung ging eigentlich zügig voran, bis wir zu der Stelle kamen, wo die Seitenfront der Küchenzeile an die Sitzbank der kleinen Schlafkoje angrenzt. Hier war nämlich ein Spalt von ca. 5 cm und unten ein Metallprofil (zur Führung der Schiebetüren) montiert, sodass der schmale Bodenteil zwei Mal beim Versuch, ihn hier zu verlegen, abbrach. Das war auch der Moment, wo ich meinen Bodenleger mental unterstützte und ich ihm sagte, dass ich an ihn glaube! Letztendlich mussten wir aber einen Kompromiss eingehen und zwei Stücke daraus machen und den einen Teil davon zwischen den beiden Seitenteilen kleben.
Auch das Ausschneiden der Bodenschrauben und Belüftungslöcher in der Bodenplatte war zeitaufwändiger als gedacht und somit brauchten wir dann doch länger als ursprünglich geplant.

Der Boden hat ein hohes Eigengewicht und liegt damit sehr stabil und satt auf der Bodenplatte auf. Die Oberfläche ist hart genug, damit ihm auch die Krallen unserer Fellnase nichts anhaben können und die Farbe bildet einen tollen Kontrast zum hellen Dekor und der weißen Lackierung des Innenmobiliars.

Dachte ich noch, dass das Schwierigste der Arbeit geschafft war, so sollte ich mich täuschen! Die größte Herausforderung kam noch: die Silikonfugen! Und bis zu diesem Zeitpunkt wusste ich nicht einmal, welch schlimme Schimpfwörter ich kannte! Aber ich habe mich der Herausforderung gestellt und mein Bestes gegeben! Jeder der schon einmal Silikonfugen gemacht hat, wird mir wahrscheinlich zustimmen, dass hier (wie in vielen Bereichen) Übung den Meister macht! Meine Schwierigkeit bestand darin, dass ich ja erst nach dem Lackieren den Teppichboden entfernte und somit eine wirklich dicke Fuge ziehen musste, um die hässliche Kante vom Lack abzudecken! Wirklich zufrieden bin ich mit meiner Arbeit hier nicht, aber ich habe beschlossen, mit aussergewöhnlicher Deko und der Inneneinrichtung die Blicke von denBodenfugen abzulenken!